Im neu eröffneten Artlab-Neubau der ETH Lausanne wird die Vision des Montreux-Jazz-Festival-Gründers Claude Nobs wahr: Seine vollständig digitalisierten Live-Konzertmitschnitte werden einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Acht lange Jahre dauerte es, um die umfangreichen Live-Konzertmitschnitte von Claude Nobs zu digitalisieren und mit neusten wissenschaftlichen Methoden der ETH Lausanne und der örtlichen Hochschule für angewandte Künste (ECAL) für die Nachwelt zu erhalten. So hat das Montreux Jazz Festival von Beginn weg jedes einzelne Konzert filmisch verewigt, wobei das umfangreiche Archivmaterial von der Unesco ins «Memory of the World Register» aufgenommen wurde.
Während in den bisherigen Montreux Jazz Cafés ein Eintauchen in die Jazzfestival-Vergangenheit bloss via TV-Monitor mit Streaming-Signal aus der Schweiz möglich war, eröffnet das soeben eröffnete Montreux Jazz Heritage Lab im Artlab-Neubau der ETH Lausanne den Fans ganz neue Möglichkeiten. So kann man im Montreux Jazz Café in einem bequemen Sessel sitzend mit dem Tablet durch Tausende von archivierten Konzerten surfen. Über 50 Jahre Live-Konzertvergangenheit sind so mit wenigen Klicks abrufbar. Zwei Glasboxen ermöglichen den Clip-Genuss in einem etwas ruhigeren Ambiente.
Mini-Stehkino Heritage Lab II
Besonders stolz sind die Verantwortlichen des Montreux Jazz Festivals auf das Heritage Lab II. Dabei handelt es sich um eine Art Stehkino mit Platz für rund 25 Personen. Ganz vorne prangt eine gewölbte Breitwand, auf welche die Archivbilder projiziert werden. Links und rechts befinden sich Spiegelwände, die das Geschehen auf der Leinwand visuell verstärken und mit eingeblendeten LED-Titeln unterstützen. 32 Lautsprecher sorgen zudem für ein Sound-Gefühl, das demjenigen im Auditorium Stravinski und sogar der Konzerthalle im Montreux Casino, den Original-Locations des Festivals, entspricht.