Bülent Ceylan (40) ist einer der erfolgreichsten deutschen Comedians. Sein Nachname bedeutet übersetzt «Junges Reh». Dass der Comedy-Star mit türkischem Vater und deutscher Mutter im November den begehrten Fernsehpreis Bambi erhielt, macht also doppelt Sinn.

Wir trafen Bülent in Zürich und sprachen mit ihm über sein neues Bühnenprogramm «Kronk», mit dem er im Januar in die Schweiz kommt.

Hallo Bülent, wenn du Arzt wärst: Welche Diagnose würdest du unserer Welt stellen?

Um es mit dem Titel meines neuen Programms auf den Punkt zu bringen: Alles «kronk»! Ja, die Welt ist schon irgendwie bekloppt. Nehmen wir zum Beispiel das Internet, im Speziellen Facebook. Was haben wir denn früher in unserer Freizeit gemacht? Sind wir da auch 20, 30 Mal pro Tag zum Briefkasten gelaufen, und haben geguckt, ob etwas drin ist? Nee, nicht wirklich.

Worum geht es in «Kronk» genau?

Ich mache mich über alle Krankheiten lustig, die man so kennt. Facebook-Sucht, Internet-Sucht, der Fitness- oder Esoterikwahn. Aber ich rede auch über Themen, die mich persönlich als Bülent beschäftigen – etwa die Nazis und Terroristen. Die braucht die Welt nicht. Aber letztendlich ist es ein Programm zum Ablachen. Die Leute sollen sich bei mir ablenken vom Alltag.

Was findest du besonders lustig an unserer Zeit?

Dass ein Komiker in Amerika Präsident wird. Auf der anderen Seite finde ich, seit Donald Trump gewählt wurde, plötzlich Angela Merkel sympathisch, auch das ist «kronk».

Du hast im November den deutschen Fernsehpreis Bambi in der Kategorie Comedy erhalten. Was bedeutet dir dieser Preis?

Das ist schon ein schöner Preis, und nach so vielen Jahren eine grosse Ehre. Ich heisse nun eigentlich Bülent Bambi.

Deine Pläne fürs neue Jahr?

Mein neuer Film «Verpiss dich, Schneewittchen» kommt in die Kinos, ich bin mit «Kronk» auf Tour, ausserdem gebe ich Ende Januar ein «Comeback» mit der «Bülent Ceylan Show». Und RTL plant eine Abendshow mit mir. Also keine Langeweile!

BÜLENT CEYLAN
19.1.17 Hallenstadion Zürich
20.1.17 St. Jakobshalle Basel
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