Mit einem Exoskelett vom Sofa aufstehen oder mit einer robotischen Armprothese Wäsche aufhängen – 2016 haben Piloten und Teams aus aller Welt beim ersten CYBATHLON eindrücklich gezeigt, wie moderne Assistenzsysteme Menschen mit Behinderungen im Alltag unterstützen können. 2020 geht der CYBATHLON in die zweite Runde mit noch mehr Teams und neuen Herausforderungen.
Im Mai 2020 ist es soweit und die ETH Zürich öffnet in der SWISS Arena in Kloten die Tore für die Fortsetzung des CYBATHLON. Aufgrund des grossen Interesses an der Premiere findet der Wettkampf neu an zwei Tagen am Wochenende vom 2. und 3. Mai 2020 statt. Der erste Tag beinhaltet die Qualifikationsrennen, der zweite die Finalläufe. Aber nicht nur die organisatorische, sondern auch die inhaltliche Ausgestaltung des Wettbewerbs wurde überarbeitet.
Die Aufgaben in allen Disziplinen bleiben alltagsrelevant, wurden aber weiterentwickelt und stellen damit auch für Teams, die schon 2016 dabei waren, neue Herausforderungen dar. Besucher können sich also auf virtuelle Rennen mit Gedankensteuerung, Fahrradrennen mit Muskelstimulation, Armprothesen-Parcours, Beinprothesen-Parcours, Exoskelett-Parcours sowie Rollstuhl-Parcours mit noch kniffligeren Hindernissen freuen. So wurde im Armprothesen-Parcours beispielsweise eine Aufgabe eingebaut, bei der die Piloten in eine Jacke schlüpfen müssen – denn selbst die raffinierteste Prothese ist nicht alltagstauglich, wenn sie zu gross und damit eine Jacke zu schwierig an- oder auszuziehen ist.
Neu wird es beim Parcours mit Armprothesen auch eine Aufgabe sein, Gegenstände zu erfühlen. Dies soll die Entwicklung von Prothesen mit sensorischem Feedback weiter fördern. Piloten in der Disziplin Beinprothesen müssen neuerdings bei allen Aufgaben zusätzlich Gegenstände auf einem Tablett balancieren. Damit soll verhindert werden, dass die Teilnehmer vor allem auf das gesunde Bein setzen – wie man das punktuell beim CYBATHLON 2016 beobachten konnte. Damit sollen Beinprothesen gefördert werden, die dem Träger eine möglichst körpersymmetrische Gangart erlauben.
Im Parcours mit motorisierten Rollstühlen gilt es ausserdem eine Türe durch ein technisches Hilfsmittel mit externer Energiequelle (z. B. Roboterarm) zu öffnen und zu schliessen. Man darf gespannt sein, wie die Teams aus aller Welt diese neuen Herausforderungen mit technologischer Innovation und dem Geschick der Pilotinnen und Piloten meistern werden!
Ziel des CYBATHLON ist es, die Entwicklung von technischen Assistenzsystemen voranzutreiben und Inklusion zu fördern. Der spannende Wettkampf und das Rahmenprogramm ermöglichen es, einem breiten Publikum die Möglichkeiten und Grenzen moderner Assistenztechnologie aufzuzeigen und einen wichtigen Austausch unter der Bevölkerung zu diesem Thema anzuregen.