Eishockey Playoffs - Franz Steffen
Franz Steffen in Aktion (ein Bild aus dem Jahr 2001) , Foto: Toto Marti

Holt sich der SC Bern schon diese Woche den Eishockeypokal und der HC Ambrì-Piotta den Ligaerhalt?

«Ja, ganz klar», sagt der 46-Jährige Franz Steffen. Er muss es wissen: Der Berner gewann 1998 mit dem EV Zug sensationell den Meistertitel. Es sollte der bisher einzige Titel in der Vereinsgeschichte der Innerschweizer bleiben. Steffen, einst für seine harten Checks gefürchtet, ist der ideale Experte für diese Finalpaarung. Nach seinem siebenjährigen Engagement beim EV Zug zog es den auf der Centerposition spielenden Stürmer weiter zum Gotthard-Rivalen HC Ambrì-Piotta. Dort gewann er zwei Mal den Continental Cup und wurde einmal gar Überraschungsqualifikationssieger mit dem Leventiner Dorfclub. Danach verspürte der Berner Heimweh: Er ging zurück ins Mittelland. Beim SC Bern beendete er 2002 nach einer durchzogenen Saison und als erst 31-Jähriger seine aktive Eishockeylaufbahn. Steffen darf auf 517 NLA-Spiele (74 Tore, 122 Assists, 567 Strafminuten) zurückblicken. Zu Beginn seiner Laufbahn kommen noch 100 NLB-Spiele für den SC Langnau mit einer Ausbeute von 20 Toren, 14 Assists und 83 Strafminuten hinzu. Für die Nationalmannschaft lief er 19 Mal auf und erzielte dabei ein Tor. Steffen kennt also ohne Zweifel die DNA aller derzeit noch involvierten NLA-Clubs – egal ob sie um den Meistertitel oder um den Ligaerhalt respektive Aufstieg spielen.

«Der SC Bern spielt fantastisch»

«Der SC Bern spielt fantastisch», kommt Steffen beim Zuschauen des Spiels ins Schwärmen. «Die können immer noch eine Schippe drauf legen. Auch taktisch verhalten sie sich klug.» Zug habe am Samstag zwar viel mehr Gegenwehr gezeigt, aber gegen einen SCB in dieser Meisterform reiche das schlichtweg nicht. Da müsste noch viel mehr kommen. Trotzdem traut er den Innerschweizern einen Sieg zu. «In der Serie tippe ich auf ein 4:1 für den SCB, orakelt Steffen. Dies würde bedeuten, dass der EV Zug entweder morgen Dienstag in Bern oder dann am kommenden Donnerstag in der eigenen Bossard-Arena gewinnen müsste. Sonst wäre die Mission 1. Schweizermeistertitel nach 1998 vorbei. Selbst dem SCB würde ein Zuger Sieg wohl gar nicht so ungelegen kommen. So könnte man am kommenden Samstag zu Hause in der Postfinance-Arena zum Schaulaufen und zur grossen Meisterparty laden. Es wäre das erste Mal seit 2001, dass ein amtierender Meister seinen Titel verteidigen könnte. Dieses Kunststück haben zuletzt nur noch die ZSC Lions geschafft, aber das ist schon sehr lange her.

Genau so hart wie der SCB um den Meistertitel kämpft der HC Ambrì-Piotta um den Ligaerhalt. Seit Bundesrat Ueli Maurer seinem CVP-Kumpel und Ambrì Präsident Filippo Lombardi mental zur Seite steht, scheinen die Leventiner die Kurve gekriegt zu haben. Immerhin führen sie gegen den Herausforderer SC Langenthal aus der NLB mit 2:0. Kommen sie Tessiner nicht vom Kurs ab, dürfte der Ligaerhalt noch diese Woche in trockenen Tüchern sein.

Dies dürfte dem Präsidenten des SC Langenthal, Stephan Anliker, gar nicht gefallen. Doch dieser ist sich sportliche Enttäuschungen gewöhnt. Präsidiert er doch neben dem SC Langenthal auch die Fussballsektion der Zürcher Grasshoppers. Und diese sind ja definitiv vom Kurs abgekommen und akut abstiegsgefährdet. Immerhin konnten die Hoppers am Wochenende endlich den ersehnten ersten Sieg unter dem neuen Trainer Carlos Bernegger einfahren. Das 3:1 gegen den sackschwachen FC St. Gallen sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass den Zürchern noch viel Arbeit bevorsteht, um den so wichtigen Ligaerhalt zu sichern. Schliesslich würde man auch in Niederhasli, wo GC zu Hause ist, gerne nächste Saison ein Derby gegen den höchstwahrscheinlichen Aufsteiger FC Zürich und nicht in der Challenge League gegen den FC Winterthur planen. Schon am Ostermontag hat GC die Chance nachzulegen. Auswärts gegen die Young Boys aus Bern könnte ein «Dreier» vorentscheidenden Charakter haben, da es GC am Wochenende immerhin gelang, den Abstand auf den letztplatzierten FC Vaduz auf fünf Punkte auszubauen.

SC BERN – EV ZUG
Di 11. April 2017, 3. Meisterschaftspiel, Postfinance Arena Bern
TICKETS

Mögliche Meisterfeier falls Zug am Di, 11.4. oder Do, 14.3 gewinnen sollte: Sa, 15.4.2017, 5. Meisterschaftsspiel SC Bern:EV Zug, 20:15 Uhr, Postfinance Arena Bern. Ticket sind tags darauf ab 8 Uhr nach einem allfälligen EVZ.-Sieg via Ticketcorner erhältlich.

Di, 11.4.2017, Ligaqualifikation HC Ambri Piotta:SC Langenthal, 20:15 Uhr, Stadion Valascia, Ambri. Tickets sind ab CHF 31.—via Ticketcorner erhältlich.

Mo, 17.4. Meisterschaftsspiel BSC Young Boys Bern:Grasshopper Club Zürich, 13:45 Uhr, Stade de Suisse Wankdorf Bern. Tickets sind ab CHF 20.80 via Ticketcorner erhältlich.

PLAYOFFS/PLAYOUTS
www.ticketcorner.ch/playoffs