Nach fast drei Jahren im Hexenmusical «Wicked» gab die britische Sängerin Emma Hatton (33) kürzlich ihren Einstand als Eva Perón in «Evita». Wir sprachen mit ihr über Musical-Höhenflüge und auch über Privates.
Wie fühlt sich Emma Hatton kurz nach der «Evita»-Premiere in London? – «Die Show ist für mich noch sehr frisch und neu», freut sie sich. «Und Eva Perón ist eine sehr anspruchsvolle Rolle, die schon viele Persönlichkeiten gespielt haben. Die Figur ist mal verletzlich, mal stark. Beides muss ich hervorheben. Eben eine sehr komplexe Persönlichkeit.»
Die frühere Sportathletin, welche für einen guten Zweck locker auch mal einen fünfstündigen London Marathon auf sich nimmt, weiss sich durchzusetzen. Für die Titelrolle der Evita hat sie vor rund neun Monaten erstmals vorgesprochen – und nach drei Casting-Runden eine Zusage erhalten.
Scharfes Essen? Nein danke!
«Das sportliche Know-how kommt mir als Musicaldarstellerin zugute», sagt sie. «Ich verstehe etwa, wie mein Körper funktioniert. Aber auch sonst trainiere ich oft, achte auf viel Ruhe und das richtige Essen. Gerade bei scharfen Speisen muss ich aufpassen, da die Gewürze meine Stimme schwächen. Privat mag ich italienisches Essen, trinke viel Wasser und esse Früchte. Schokolade mag ich auch sehr – so kommt die Schweiz wie gerufen.»
Anstrengendes Bühnenleben
Gerade bei regelmässigen Musical-Engagements spielt die Ernährung eine wichtige Rolle: «Wenn ich etwa eine Show um 19.30 Uhr singen und tanzen muss, dann habe ich normalerweise bis etwa 17 Uhr gegessen. Bei zwei Shows am selben Tag muss ich aufpassen, was ich esse. So erfordert etwa die grosse Shownummer ganz zum Schluss in Buenos Aires vollen Körpereinsatz.»
Gesangliches Denkmal
Mit «Evita» setzt das Autorenduo Andrew Lloyd Webber und Tim Rice der argentinischen Präsidentengattin Eva Perón ihrer strahlenden Schönheit, stilvollen Erscheinung und ihrem Charisma ein Denkmal. Akustisches Erkennungsmerkmal ist der Songklassiker «Don’t Cry for Me Argentina»: «Dieses Lied kennen sogar Menschen, die mit Musicals normalerweise nichts am Hut haben. Umso grösser ist die Herausforderung, diesen Song nicht einfach nur vorzutragen, sondern auch schauspielerisch überzeugend rüberzubringen. Das Lied soll den Leuten so richtig unter die Haut gehen.»
Suche nach neuer Frische
Dieses «Unter-die-Haut-Gehen» erlebt Hatton auch persönlich immer dann, wenn sie eine Figur über einen längeren Zeitraum spielt. Und dennoch: «Selbst wenn man eine Rolle über mehrere Jahre hinweg spielt, muss man jeden Abend eine neue Frische hineinzaubern. Die «Wicked»-Hexe Elphaba spielte ich fast drei Jahre lang. Die Rolle ist so gross. Aber in ihr entdecke ich immer wieder Neues. Auch wenn das Stück ja vorgegeben ist. Zudem wächst einem eine Figur irgendwann ans Herz. Dieselbe Entdeckungsreise erwartet mich nun mit Eva Perón.»
EVITA
25. bis 30.4.17, Theater 11 Zürich
11. bis 16. 7. 17, Musical Theater Basel
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