Jamiroquai 2017
Viele PS, grosse Liebe: Sänger Jamiroquai zeigt gerne seine gesammelten Autowerke.

Der Engländer Jay Kay (47), Sänger der Acid-Jazz-Band Jamiroquai, liebt schnelle Autos. Und sein Leben gleicht einer rasanten und riskanten Fahrt auf der Überholspur.

Volltanken: Am 30. Dezember 1969 bringt die Kabarettsängerin Karen Kay in Manchester (GB) Zwillinge zur Welt. Nach sechs Wochen stirbt ein Knabe. Jason Luís «Jay Kay» Cheetham bleibt alleine zurück. Der Vater, ein Portugiese, verlässt zudem die Familie. Jay Kay saugt quasi mit der Muttermilch das Tourfeeling ein, denn seine Kindheit ist von mütterlichen Bühnenauftritten geprägt. Die beiden streiten oft: Jay Kay geht nach London, lebt dort als Obdachloser und schlägt sich mit kleinen Delikten durch.

Reinsetzen: In London entwickelt sich Ende der 1980er-Jahre eine neue Szene: Acid-Jazz, eine Musikrichtung, die Soul, Funk, Jazz und Elektro-Pop vereint. Vorzeigeband sind die Brand New Heavies. Jay Kay will dort einsteigen – als Sänger. Das klappt nicht. So gründet er seine eigene Band Jamiroquai.

Zündschlüssel drehen: 1992 startet die Band mit der Single «When You Gonna Learn?». Der Funke springt: Bereits im Jahr darauf veröffentlichen Jamiroquai das Album «Emergency on Planet Earth» und haben einen Plattenvertrag für acht weitere Alben im Sack. Die rasante Erfolgsfahrt kann losgehen.

Gas geben: Jay Kay und seine Mannen beschleunigen ausgerechnet mit «Travelling Without Moving» (Reisen ohne sich zu bewegen), dem dritten Album von 1996. Darauf befinden sich die beiden Superhits «Virtual Insanity» und «Cosmic Girl». Der Film zum ersten Song bekommt die Auszeichnung «Video of the Year», und in «Cosmic Girl» präsentiert Jay Kay drei seiner Boliden: ein Strassenrennen zwischen einem Ferrari F355 Berlinetta, einem F40 und einem Lamborghini Diabolo SE30 Jota.

Mit 120 in die Kurve: «Travelling Without Moving» ist bis heute das bestverkaufte Funk-Album. Doch der Erfolg steigt Jay Kay in den Kopf: Er wird kokainsüchtig. Der Arzt rät ihm, so weiterzumachen, wenn er seine Karriere zerstören wolle. 2007 schreiben britische Medien, der Sänger sei ausgebrannt.

Abbremsen: Jay Kay zieht sich vorübergehend aus dem Showgeschäft zurück, gründet eine Familie und wird zweifacher Papi. Auch seine blechernen Lieblinge Aston Martin, Porsche und Lotus Mercedes pflegt er weiterhin auf seinem Anwesen Horsenden Manor nahe London. Nun sind Jamiroquai mit dem neuen, achten Album «Automaton» auf Tour. Im Hallenstadion Zürich machen sie einen Boxenstopp.

Dieser Beitrag erschien zuerst im SonntagsBlick