Nächstes Jahr feiern die Lovebugs ihr 25-Jahr-Jubiläum. Obwohl die Zukunft der Basler Band ungewiss war, ist sie jetzt mit einem neuen Album zurück.

Das 13. Album brachte den ­Lovebugs Unglück: Nach «Life is Today» wusste die Basler Band nicht, wie es weiter­gehen soll. «Einige von uns wollten gleich mit dem nächsten Album ­beginnen, andere eine Pause ein­legen», sagt Schlagzeuger Simon Ramseier. «Und Sänger Adrian Sieber wollte sogar ganz aussteigen.» Vier Jahre ist das her.

Später trafen sich die fünf Musiker am Rheinufer zu einem Bier und fassten den Entschluss, zusammen ins Studio zu gehen. Doch bei der Produktion des 14. Albums «Land Ho!» ist die Basler Band anders vorgegangen, wie Frontmann Adrian Sieber sagt. «Wir sind nicht mit fertigen Songs ins Studio gegangen, sondern haben vor Ort an den Songs gearbeitet.» Beim ersten Mal sei das Ergebnis nicht optimal gewesen, deshalb folgte eine zweite Session in den Studios am Berliner Funkturm.

In den 24 Jahren seit der Gründung haben sich die privaten Umstände der Bandmitglieder stark verändert: Alle fünf sind mittlerweile stolze Papis. Es sei immer schwieriger geworden, alles unter einen Hut zu bekommen. Gitarrist Thomas Rechberger: «Früher haben wir uns mindestens vier Mal wöchentlich zum Proben im Bandraum getroffen. Heute sehen wir uns weniger, dafür intensiver.» Darum auch die Albumproduktion in Berlin – weg von Frau und Kindern.

Der Bassist ist Fährmann auf dem Rhein

Lovebugs 2016
Blicken auf fast 25 Jahre Lovebugs zurück: Thomas Rechberger, Stefan Wagner, Florian Senn, Adrian Sieber und Simon Ramseier (v. l.)

Passend zum neuen Albumcover – es zeigt ein Ruderboot mit fünf Insassen – ist die Basler Ueli-Fähre zu einem Treffpunkt der Lovebugs geworden. Bassist Florian Senn hat damit seinen Bubentraum verwirklicht: «Vor vier Jahren habe ich die Ausbildung zum Fährmann gemacht.» Seither fährt er etwa einmal pro Woche zwischen den Rheinufern hin und her.

Inspiration und Feedback erhalten die Lovebugs von der Familie. Beispielsweise von Siebers Töchtern: «Sie hören mich ständig am Klavier – gute Melodien summen sie auch noch nach zwei Tagen.» Tochter Ada (18) verteidigt den Papi sogar vor Freunden: «Ihre Kollegin sagte ihr im Ausgang, dass das neue Lied von uns nicht gut sei», sagt Sieber. «Da war Ada ein bisschen genervt – sehr herzig!»

Vor der Schweizer Tournee im nächsten Jahr findet am 26. November die Taufe von «Land Ho!» statt. «Viele Musiker haben uns ­gesagt, dass eine Taufe das Wichtigste und Schönste sei. Trotzdem haben wir nie eine gemacht», sagt Sieber. «Das holen wir jetzt endlich nach!»

LOVEBUGS
Fr, 20.1.17, Volkshaus Basel
Do, 07.12.17, Kugl St. Gallen
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