Normalerweise schreibt Musikproduzent Georg Schlunegger für das erfolgreiche Zürcher Studio Hitmill im Zürcher Kreis 5 Pop-Songs und preisgekrönte Werbesongs. Mit seinem elfköpfigen Männerchor Heimweh landete er nach einem Auftritt in der Fernsehsendung «Samschtig-Jass» einen Turbo-Überraschungserfolg.
Schon innerhalb eines Monats erreichte das Album «Heimweh» Goldstatus, obwohl es nur im choreigenen Online-Shop zu kaufen war. Lieder wie «Rosmarie» oder «Bueb us de Bärge» sind auf dem besten Weg, Schweizer Nationalhits zu werden. Wir sprachen mit Georg Schlunegger über seinen Grosserfolg.
event.: Hallo Georg. Gratulation zu eurem grossen Erfolg! Bist du überrascht?
Ja, wir waren alle sehr überrascht. Wir wollten einfach schöne Schweizer Lieder aufnehmen, und dann wurde unser Album über Nacht ein Riesenerfolg. Unsere Familien halfen mit, abends die CDs zu verschicken.
Du produzierst sonst vor allem Popmusik, schlummerte der Alpensound schon lange in dir?
Ja, das tat er. Ich bin in Grindelwald aufgewachsen und war als Bub im Alter von 10 bis 14 Jahren selbst in einem Kinderchor. Wir sangen Lieder von den Bossbuebe und Country-Songs. Ich lebte schon damals in einem Spannungsfeld von traditioneller Volksmusik und Popmusik.
Wieso hast du gerade einen Männerchor gegründet?
Mich hat fasziniert, eine Mischung aus Pop und Schweizer Männer-Chorgesang zu schaffen. Das gab es bisher so noch nicht.
Wie erklärst du dir den Megatrend Alpenrock?
«Die Schweiz hat eine schöne und breite musikalische Tradition. Diese möchten wir zeigen mit unseren Liedern.»
Ich denke, es gibt in den Alpenländern wirklich einen Trend, sich auf die eigenen Wurzeln zurückzubesinnen. Die Schweiz hat eine schöne und breite musikalische Tradition. Diese möchten wir zeigen mit unseren Liedern.
Ihr tragt fesche Trachten. Hat Volksmusik Sexappeal?
Ich denke schon. Man muss das Image der verstaubten Landeier endlich korrigieren. Wir sind alle – auch wenn wir zum grossen Teil aus den Bergen kommen – durchaus auch mit Popmusik aufgewachsen.
SCHLUNEGGERS HEIMWEH
18.3.-29.12.17 Das Zelt, div. Orte
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