Hundetraining und Comedy an einem Abend: Martin Rütter gibt in seinem Bühnenprogramm Hundehaltern Tipps, wie sie ihren Hund besser erziehen können und macht dies auf witzige Weise. Wir sprachen mit ihm über sein Erfolgsrezept, Tierliebe und Tiere als Weihnachtsgeschenk.
Sie kommen schon mit ihrem dritten Bühnenprogramm «nachSITZen» ins Hallenstadion Zürich. Worum gehts?
Nachsitzen müssen die Hundebesitzer und nicht die Hunde. Das Programm beschäftigt sich auf lustige Weise mit der Hundeschule: Wir gehen das Alphabet der Hundeerziehung durch und decken ein breites Spektrum an Fragen ab.
Was ist der grösste Fehler, den Hundebesitzer machen?
Es gibt drei Dinge: Erstens ist man nicht immer konsequent. Zweitens werden Hunde von den Menschen vermenschlicht. Und der letzte Punkt ist, dass Hunde oft nicht genug geistigen Input erhalten und dadurch nicht ausreichend beschäftigt sind. Das kann Hunde frustrieren.
Sie haben vier Kinder und zwei Hunde. Worin unterscheidet sich Kinder- und Hundeerziehung?
Meiner Meinung nach hatte ich in der Erziehung meiner Kinder einen grossen Vorteil, weil ich mich schon vorher mit den Hunden beschäftigt habe. Ich glaube, dass die Strukturen bei Hunden- und Menschenfamilien ähnlich aufgebaut sind und sowohl Kinder, als auch Hunde klare Regeln brauchen. Der einzige Unterschied ist, dass wir bei Kindern auf die Selbstständigkeit hinarbeiten und bei Hunden wollen, dass sie in einer gewissen Weise abhängig von uns bleiben.
Wann geht Hundeliebe zu weit?
Immer dann, wenn ein Hund nicht Hund sein kann. Ein Kunde von mir kauft seinen Hunden teure Designerbettchen, aber die Hunde fühlen sich darin wohl. Aber wenn jemand seinen Hund beispielsweise in ein Dirndl quetscht, er nicht mehr kommunizieren kann und sich nicht wohl fühlt, hört für mich der Spass auf.
Viele Kinder wünschen sich ein Haustier zur Weihnacht. Was muss beachtet werden?
Tiere sind nie ein Geschenk. Das müssen alle Familienmitglieder gleichermassen wollen. Die Hauptverantwortung fürs Tier liegt ja immer bei den Eltern. Und wenn man wirklich einen Hund will, sollte man ins Tierheim gehen. In Tierheimen gibt es viele tolle Hunden, es muss nicht immer ein Zuchtwelpe sein.