Britney Spears Glory 2016

Heute erscheint mit «Glory» das neunte Studioalbum der «Princess of Pop» Britney Spears. Nach vielen Skandalen, Zusammenbrüchen und durchschnittlicher Musik gibt es jetzt einen grossen Lichtblick.

Fans machten lange Gesichter, als sie die Alben «Circus», «Femme Fatale» und vor allem «Britney Jean» durchhörten: einige gute Lieder, aber viel zu viele Lückenfüller. «Britney Jean», das Album aus dem Jahr 2013, ist das bislang am schlechtesten verkaufte Album von Britney Spears, Kritiker haben das Album verrissen. Meilen von Britneys Debütalbum aus dem Jahr 1999 «…Baby One More Time», einem der weltweit 25 erfolgreichsten Alben aller Zeiten, entfernt.

Umso grösser dürfte die Freude der Fans jetzt sein. Anfang Monat kündigte Britney ihr neuntes Album «Glory» an, heute ist es erschienen. Schon beim ersten Durchhören zeigt sich: Britney Spears ist zurück.

Der Track «Invitation» eröffnet das Album. Dabei gibt er einen ersten Einblick, was man vom gesamten Werk erwarten kann: Moderner Pop mit R&B- und elektronischen Einflüssen und Britneys Stimme, die gewohnt sexy gehalten ist, manchmal sogar durch einen Song haucht. Speziell der erste Track ist ruhig gehalten, Britney singt von Augenbinden und wie sie ihre Welt zeigen will.

«Glory» beschäftigt sich fast ausschliesslich mit Sex

Ein Thema zieht sich durchs gesamte Album: Sex. Im Track «Do You Wanna Come Over?» singt sie beispielsweise: «Alles, was du willst, ist, was ich will. Und was ich will, bin ich.» Das Thema zieht sich auch in «Make Me», der Lead-Single des Albums, und in «Private Show» wie ein roter Faden weiter.

Nachdenklich gibt sich die Amerikanerin im vierten Song des Albums: «Man On The Moon». Eine moderne Art vom Britney-Song «Lucky» aus dem Jahr 2000. Britney singt vom Mann, den sie vermisst. Mit optimistischer Note: «Wenn die Dunkelheit kommt, wird die Liebe auferstehen. Ich träume hier von dir und warte auf meinen Mann im Mond.» Süss, oder?

Eine bessere Selena Gomez

Track Nr. 5 ist der Höhepunkt des gesamten Albums: «Just Luv Me». Der ruhige Elektropop-Song klingt wie ein besseres «Good For You» von Selena Gomez und hätte eigentlich auch aufs aktuelle Album «Purpose» von Justin Bieber perfekt gepasst. Und auch hier wieder: Der Song ist sexy, Britney klingt sexy und singt immer wieder: «Just love me, just love me».

Fans von Britneys Club-Bangern wie «Till The World Ends» oder «Work B*tch» kommen mit «Clumsy» auf ihre Kosten. Der Drop des Songs könnte zu einem grossen Fan-Favorit werden: Wenn Britney das Catchword «Oops!» sagt und der Pop-House-Beat einschlägt, ist das ganz grosses Kino.

Die Deluxe-Tracks sind ein Must

Es lohnt sich, die Deluxe-Version von «Glory» zu kaufen. Die fünf zusätzlichen Tracks – 17 statt 12 – sind alles andere als Lückenfüller, können sogar als weitere Höhepunkte bezeichnet werden. Hervorzuheben sind hier «Change Your Mind (No Seas Cortes)», ein sommerlicher Popsong mit Gitarrenklängen, und «Better», ein Popsong mit Tropical-House-Elementen. Kein Wunder: Er wurde unter anderem von BloodPop, einem der Mitwirkenden von Justin Biebers «Sorry», mitgeschrieben und produziert. Auch wenn der Titel zuerst brav klingt, gehts auch hier um Sex: «Wenn du jemanden kennst und er deinen Körper kennt, ist es so viel besser.»

Alles in allem liefert Britney Spears mit «Glory» ein modernes Popalbum mit raffinierten Songs. Sie hätte auch, ähnlich wie bei «Britney Jean» und «Femme Fatale», die sichere Schiene fahren können und soliden, altbekannten Pop abliefern können, doch das ist hier nicht der Fall: Bei «Glory» hat Britney etwas gewagt und Neues ausprobiert, ähnlich wie damals bei den Alben «In the Zone» und «Blackout». Britney ist zurück, bitch!

In der Nacht auf Montag wird Britney Spears zum ersten Mal seit ihrem miserablen und unvergessenen VMA-Auftritt 2007 mit «Gimme More» an den MTV Video Music Awards in New York auftreten. Am 27. September ist sie beim Apple Music Festival in London dabei, und noch bis Februar ist Britney Spears bei ihrer oft ausverkauften Las-Vegas-Show «Piece Of Me» zu sehen.

Ausserdem nahm sie gestern Platz im «Carpool Karaoke» von Late-Night-Show-Moderator James Corden. Wie das ausgegangen ist, ist hier im Video zu sehen:

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