Parov Stelar 2018
Er erfand einen Musikstil mit, und nun kreiert er einen weiteren: Parov Stelar (43) präsentiert sein neues Album «Burning Spider» – und kommt mit seiner Band in die Schweiz.

Er ist der Mitbegründer des Electro-Swing. Doch nun hat er genug davon. Zumindest fürs Erste. Denn nachdem er den Song «Mojo Hand» des US-Blues-Musikers Lightnin’ Hopkins (1912– 1982) nicht mehr aus dem Kopf bekam, begann er, sich mit dem Blues zu beschäftigen. So entstand das Album «Burning Spider».

Das Konzept bleibt ähnlich: alte Songs neu mischen, modernen Beat drunterlegen. Neu sind jedoch die Blues- und Jazz-Elemente. Im Vergleich zu Stelars Vorgängeralbum «The Demon Diaries» sind die Songs nun bunter und positiver. Warum dann der düstere Albumtitel? «Die Spinne ist nicht am Verbrennen, sondern sie brennt für etwas!», kommentiert Parov Stelar.
Je drei Wochen arbeitete der ehemalige Grafiker durchschnittlich an seinen neuen Songs. Viel Arbeit also, die auch von seinen langjährigen Swing-Fans gerne gehört wird. Denn mit «Black Coffee» und «Cuba Libre» schafften es nicht nur Getränkenamen aufs Album, sondern auch zwei Songs im altbekannten Electro-Swing-Stil.

Die Werbeindustrie steht auf ihn

Parov Stelar 2018Vor sieben Jahren ging Parov Stelar auch privat neue Wege. Er verliess seine Heimat Österreich und wanderte mit seiner Frau und seinem Sohn nach Mallorca aus.

Anfang der Nuller-Jahre veröffentlicht der Musiker seine Songs noch unter seinem bürgerlichen Namen Marcus Füreder oder als «Plasma». Erst als er 2003 sein eigenes Plattenlabel gründet, nennt er sich Parov Stelar. Der Name habe nichts zu bedeuten, beteuert der Musiker immer wieder. Stelar sei aber wahrscheinlich von seiner Mutter inspiriert, die eine begeisterte Astrologin war.

2004 macht Stelar mit der Single «Kiss Kiss» auf sich aufmerksam. In die Charts schafft er es aber erst ein paar Jahre später mit dem Album «The Princess», das er 2012 veröffentlicht. Dieser Erfolg gelingt unter anderem dank der Single-Auskopplung «All Night». Noch heute wird der Song gerne gehört: Im letzten Jahr wurde er von einem italienischen Mobilfunk-Anbieter für einen Fernsehspot verwendet. Kurz darauf erreichte der Song Doppel-Platin-Status in Italien.
Die Werbeindustrie steht schon seit mehreren Jahren auf ihn. Schalten Sie also bei der nächsten TV-Werbung nicht gleich weiter und achten Sie auf die Musik!
Anfang März kommt Parov Stelar mit seiner Live-Band in die Schweiz. Wie immer wird er sich auch dann vor dem Auftritt mit einem Hörbuch und einem kühlen Bier entspannen, die Bandmitglieder umarmen und im Anschluss eine unvergessliche Show liefern.
Parov Stelar spielt nur ein Instrument: seinen Computer.
Dieser Beitrag erschien zuerst im SonntagsBlick