Man kennt Ross Antony (42) als Dschungelkönig. Aber vor allem singt er. Im Hallenstadion feiert er bald die Schlagernacht des Jahres.
Herr Antony, Sie sangen zuerst in Musicals und waren danach Mitglied der Band Bro’Sis. Nun singen Sie Schlager. Wieso?
Ross Antony: Das wollte ich schon immer. Ich spielte mit den Musical-Ensembles auch an Festivals, und dort traten Schlagerstars wie Jürgen Drews und Roberto Blanco auf. Ich sah, wie das Publikum seinen Spass hatte – und alle Lieder mitsingen konnte. Ich fand das sehr beeindruckend.
Davor gaben Sie aber ein Gastspiel in der Castingband Bro’Sis.
Ja, das waren fünf tolle Jahre. Dort konnte ich einen grossen Erfahrungsschatz sammeln.
Die Vorurteile gegenüber dem Schlager sind gross.
Ja, klar. Viele vergessen, dass Schlager zur deutschen Geschichte gehört. Für mich als Briten ist das besonders speziell, weil Schlagermusik, wie wir sie kennen, in England nicht existiert. Egal, ob man einen fröhlichen oder traurigen Schlager singt: Die Leute fiebern mit.
Nun treten Sie im Hallenstadion auf – neben Vanessa Mai, Beatrice Egli und anderen. Wie ist die Stimmung unter den Künstlern?
Super. In der Schlagerszene sieht man sich ja öfter, und wir sind wie eine kleine Familie. Das gab es damals in der Pop-Branche nicht.
Welche Musik hören Sie privat?
Im Schlagerfach eher ältere Künstler wie Gitte Hænning und Trude Herr. Aber sonst ist meine Playlist bunt gemischt: Adele, Craig David, Ed Sheeran und die Sugababes.
Wie sehen Sie die Schweiz?
Ich und mein Mann sind sehr gern in der Schweiz, die Berge gefallen uns. Und natürlich arbeite ich auch oft da, ich hatte unter anderem Dreharbeiten mit Linda Fäh und Beatrice Egli.
Vermissen Sie manchmal die Zeit im Musical?
Nicht unbedingt. Mir wurden immer wieder Rollen angeboten, aber da müsste ich dann sieben Shows pro Woche spielen. Und ganz ehrlich: Ich habe keine Lust mehr, jeden Abend die selbe Sache zu spielen. Für Gastrollen bin ich aber offen. Ich konzentriere mich jetzt auf meine Karriere als Schlagersänger und Moderator.
Sie scheinen immer voller Energie zu sein. Woher nehmen Sie diese Power?
Das habe ich wohl von meinem Vater geerbt. Ich bin wie ein Duracell-Kaninchen. Den Leuten macht es Freude. Manche machen halt Witze darüber. Sollen sie. Über mich kann man viele Witze machen – darüber kann ich nur lachen.
Sie gewannen 2008 das Dschungelcamp. Sind Sie noch heute stolz auf die Krone?
Ich bin froh, dass ich damals mit dabei war. Ich glaube aber, die Prüfungen sind härter geworden, und ich leide mit den Promis der aktuellen Staffeln.
Mit Ihrem Mann haben Sie zwei Kinder adoptiert. Gab es darauf negative Rückmeldungen?
Nein, alle waren durchwegs positiv. Wir sind überglücklich. Keine schlechten Erfahrungen!
DIE SCHLAGERNACHT DES JAHRES
28. Mai 2017 Hallenstadion Zürich
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