Sascha Grammel 2016

Auch hierzulande hat der deutsche Comedian, Puppenspieler und Bauchredner Sascha Grammel (42) eine grosse Fangemeinde, wie der Erfolg nicht nur seiner DVDs, sondern auch seiner Live-Shows zeigt.

«Ich verrate mal gleich zu Beginn ein Geheimnis – aber nicht weitersagen!» witzelt Sascha Grammel gegenüber blog.ticketcorner.ch. «Also: immer, bevor ich in die Schweiz fahre und hier Shows spiele, mache ich vorher ein paar Tage Diät. Warum? Wegen eurer Ovomaltine! Da kann ich einfach nicht widerstehen. Ich hab‘ übrigens keinen Werbevertrag mit denen – ich sage das freiwillig. Ich liebe die Ovi!»

Für seine Schweizer Fans ändert er auch keine Programmteile: «Ich habe schon so lang genug gebraucht, mir die Texte zu merken, da würden mich – und mein Team – solche Veränderungen schnell aus dem Konzept bringen. Und was das Schweizer Publikum betrifft: jedes Publikum ist anders, jeder Abend ist anders. Selbst, wenn ich mal zwei Tage hintereinander in ein und derselben Stadt spiele, können das ganz unterschiedliche Abende werden – obwohl ich ja dasselbe Programm spiele. Von daher ist das Schweizer Publikum genauso toll und begeisterungsfähig wie das Publikum in Österreich oder in Deutschland. Vielleicht rede ich in der Schweiz und Österreich höchstens unbewusst ein bisschen deutlicher.»

Von Kliby und Caroline zur Puppet-Comedy

Natürlich kennt Grammel auch den legendären CH-Bauchredner Urs Kliby und seine Puppe Caroline: «Die beiden waren, als ich meine ersten noch verdammt wackeligen Bauchrednerschritte machte, in Deutschland zu Recht sehr beliebt und erfolgreich», fährt Grammel fort. «Und natürlich habe ich sie mir auch sehr interessiert und neugierig angeschaut. Urs steht für die eher klassische, in der Kleinkunst verwurzelte Bauchredner-Philosophie, die sicher auch meine Basis ist, die ich aber versucht habe, mit moderneren Techniken, anderen Themen und bewussten Anleihen aus der Stand-up-Comedy zu einem eigenen Stil, der ‚Puppet Comedy’, weiter zu entwickeln. Heutzutage hat man ja auch im Puppenbau Möglichkeiten, die vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen sind.»

Mehr als ein Zotteltier auf dem Schoss

Heutzutage sind die Puppen technisch und inhaltlich sehr viel komplexer geworden: «Sie haben eine echte, nachvollziehbare Biographie und verhalten sich danach, sie sind vielschichtige Charaktere mit Launen, Macken, Stärken und Schwächen und damit natürlich weitaus lebendiger, als es ein klassisches ‚Zotteltier’ auf dem Schoss, das mit mir zusammen Witze erzählt, überhaupt sein kann.» Dazu hat Grammel ganz bewusst Elemente aus der Stand-up-Comedy zugelassen und viel Aufmerksamkeit auf Licht- und Musikstimmungen gelegt: «Der Arbeitsaufwand ist riesig, dann noch ein liebevoll gestaltetes Bühnenbild… und fertig ist die ‚Puppet-Comedy’.»

Bauchredner auf dem Mond

Über die Weiterentwicklung seiner Show-Kunst meint Grammel ironisch: «Generell geht der Trend zur Zweitpuppe. Und als Bauchredner kann man ja bekanntlich alles werden. Nur Chamäleons haben da wohl noch bessere Möglichkeiten. Mist! Warum bin ich bloss kein Chamäleon geworden? Ansonsten möchte ich gern als erster Bauchredner auf dem Mond landen. Zusammen mit einem Chamäleon. Nein, im Ernst: Ich habe meine grösste Leidenschaft zum Beruf machen dürfen. Das ist ein unglaublich grosses Geschenk und allerhöchstes Glück. Und ich versuche jeden Abend, meinem Publikum möglichst viel davon zurückzugeben.»

Sascha Grammels alberne DVD «Keine Ahnung!» hielt sich 75 Wochen lang in den Schweizer DVD-Charts; davon neun Wochen auf Platz 1. Seit kurzem ist seine neue Doppel-DVD «Ich find’s lustig» erhältlich. Und wetten, dass auch seine Schweizer Live-Shows schnell ausverkauft sein werden?

SASCHA GRAMMEL
20.-24.11.17, div. Orte
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