Der Leadsänger der belgischen Indieband Balthazar wird mit seinem Soloprojekt Warhaus zum düsteren Melancholiker.
Klagend trägt Marten Devoldere als Warhaus seine Lieder vor. Der Sänger hat seine Stimme nun eine halbe Octave heruntergeschraubt. Der Vergleich mit Leonard Cohen oder Nick Cave lässt sich nicht vermeiden. Auch was der schleppende und eindringliche Sound anbelangt. Im Hintergrund säuselt seine Duettpartnerin Sylvie Kreusch. Für ihn hat sie die erfolgreiche belgische Electropopband Soldier’s Heart verlassen.
Erotik liegt in der Luft. Serge Gainsbourg und Jane Birkin hätten ihre Freude am elektrisierenden Duett. Sexuelle Koketterie, zwischenmenschliche Begegnungen und Dekadenz sind die Themen der Debüt-Platte. Der Albumtitel «We Fucked a Flame into Being» ist dem Liebesroman «Lady Chatterley’s Lover» entnommen. Das Buch von D. H. Lawrence aus den 1920er-Jahren ist aufgrund seiner erotischen Freizügigkeit berüchtigt.
Live erhalten Marten und Sylvie von zwei weiteren Musikern Unterstützung. Sie komplettieren Warhaus zu einem grossen Ganzen. Die aktuelle Tour führt die Band von Belgien aus nach Holland, Frankreich, England und schliesslich in die Schweiz. Der Plan, nach drei in der Heimat erfolgreichen Balthazar-Platten das eigene Ding durchzuziehen, scheint aufzugehen.
WARHAUS
12. Juli 2017, Montreux Jazz Festival
25. August 2017, Zürich Openair
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